Unternehmen und Startups bewegen sich stets in einem politischen und gesellschaftlichen Umfeld. Immer wieder müssen sie deshalb auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren. Das geschieht durch Anpassung der Produktionsstandards ebenso wie durch das Entwickeln von Produkten und Dienstleistungen, um neu entstandene Bedarfe zu decken, etwa Schutz- und Hygieneartikel in den aktuellen Pandemiezeiten. PressCo. unterstützt Sie, Ihr Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen. Viel Spaß beim Lesen des Interviews.

Warum ist eine deutsche Maskenproduktion wichtig?

Wir exportieren als Land mehr Medizinprodukte als wir importieren, aber gerade bei den medizinischen Masken haben wir besonders am Anfang Engpässe erlebt. Hier hilft eine verstärkte eigene Produktion natürlich ungemein, zumal sich damit auch die Abhängigkeit von den Weltmärkten reduzieren lässt. Wir haben gerade zu Beginn der Pandemie schmerzlich erleben müssen, was es bedeutet, von anderen Ländern abhängig zu sein.

Was erwarten Sie von einer FFP2-Maske heimischer Produktion?

Höchste Qualität bei fairen Preisen, um es kurz und prägnant zu formulieren. Wobei mir klar ist, dass sich die allgemein höheren Produktionskosten, die wir in Deutschland haben, auch auf den Preis der hier im Inland produzierten Masken auswirken. Bei importierten Produkten gab und gibt es leider immer wieder Qualitätsprobleme. Das Problem stellt sich bei Made in Germany-Masken aus meiner Sicht in den meisten Fällen nicht.

Konkret: Was schätzen Sie an der Maske „Made bei Gehring“? 

Ich halte mich bei Produktempfehlungen grundsätzlich zurück. Wenn Sie mich aber fragen würden, ob ich Gehring-Masken trage, dann würde ich die Frage mit „Ja“ beantworten. 😊

Was sollte eine Maske der Zukunft leisten, um bei der Bevölkerung besser angenommen zu werden? Etwa eine verbesserte Durchatmungsfreundlichkeit bei stärkerer körperlicher Belastung oder etwa mehr „Eleganz“ bei gleichbleibender Wirksamkeit? 

Ich finde es erstaunlich, wie schnell wir uns an die Maske gewöhnt haben und wie sie gerade auch zum Schutz von Mitmenschen zum festen Begleiter im Alltag geworden ist. Wenn neben dem Schutz als wichtigstem Aspekt weitere Innnovationen für einen angenehmeres Tragen und Atmen möglich sind, wäre das wunderbar. Auch da setze ich auf die Ideen und Innovationskraft deutscher Produzenten.

Soll es Ihrer Meinung nach auch nach der Pandemie eine Maskenproduktion „Made in Germany“ geben?

Das halte ich für zwingend notwendig, in eine Situation wie im Frühjahr 2020 dürfen wir nie wieder kommen.

Soll das nur marktwirtschaftlich gehen oder sehen Sie öffentlichen Förderbedarf?

Ich bin sehr dafür, dass wir nach der Pandemie, wenn wir uns nicht mehr mit dem akuten Problemmanagement beschäftigen müssen, einmal genau analysieren, wie wir uns zukünftig besser auf solche Lagen vorbereiten können. Das ist auch schon in der Vergangenheit passiert, allerdings nur auf dem Kartentisch. Jetzt haben wir den Ernstfall erlebt. Grundsätzlich sind hier ganz verschiedene Lösungen denkbar. Ich bin für alle angemessenen und durchdachten Überlegungen offen. Gerade beim Thema Maskenproduktion und Schutzausrüsten hat ja die Bundesregierung schon den Probelauf beim Thema Förderung gemacht. Klar ist aber, dass dies allenfalls eine Anschubfinanzierung sein sollte. Ansonsten vertraue ich aber auch ein Stück auf Markt und Wettbewerb.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Hennrich!